Die Kunst der Täuschung by Cross A.J

Die Kunst der Täuschung by Cross A.J

Autor:Cross, A.J. [Cross, A.J.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2015-06-21T16:00:00+00:00


30

Am folgenden Morgen erschien Kate früh im KUF-Dienstraum. »Sorry, dass ihr am Samstag reinkommen musstet, aber … ich habe etwas.«

Joe musterte sie neugierig. »Wirklich?«

»Das wird euch beiden echt gefallen.« Sie warf Mantel und Umhängetasche auf einen Stuhl und zog ihr Notizbuch heraus. Zwischen den Blättern lagen zwei kleine Gegenstände, die sie jetzt hochhielt.

Bernie begutachtete sie. »Bahnfahrkarten. Bisher sehe ich nicht viel, was mir gefällt.«

Sie winkte ihn mit einer Hand heran. »Komm schon. Sieh sie dir genauer an.« Er setzte seine Lesebrille auf und trat wie Joe einige Schritte auf sie zu. »Nicht irgendwelche alten Fahrkarten. Dies sind ermäßigte Tickets von Birmingham New Street nach London Euston und zurück.« Sie sah die beiden mit glänzenden Augen an.

Joe pfiff durch die Zähne. »Verdammt! Das Datum …«

»Vom elften November 1993«, ergänzte Kate für ihn.

»Wo hast du die gefunden, Red?«

»In der Schachtel, die Troys Eltern uns mitgegeben haben. In einer Geldbörse. Seht ihr? Sie sind unbenutzt. Ungelocht. Ohne Zangenabdruck. Bill Troy hat uns erzählt, dass Nathan an diesem Tag nicht wie vereinbart am Bahnhof erschienen ist. Nathan hatte Fahrkarten nach London gekauft, aber er hat sie nie benutzt.« Sie zog das Telefon zu sich heran und tippte eine der Nummern ein, die an der Glaswand standen. Als sich jemand meldete, schaltete sie den Lautsprecher ein. »Mr. Troy?«

»Dr. Hanson? Irgendwelche Fortschritte?«

Kate sah, dass ihre Kollegen den Kopf schüttelten, und machte es kurz. »Wir ermitteln weiter, und ich bedaure, Sie wieder belästigen zu müssen, aber ich möchte Sie bitten, uns etwas zu bestätigen, das die von Ihnen gekauften Bahnfahrkarten nach London betrifft. Sie haben sie selbst gekauft, sagten Sie?«

Bill Troys Stimme kam aus dem Lautsprecher. »Richtig. Wir wollten uns am frühen Morgen am Bahnhof New Street treffen, aber Nathan ist nie gekommen.«

»Haben Sie ihn angerufen, um den Grund dafür zu erfahren?« Schweigen. »Mr. Troy?«

»Nein. Ich war sauer auf ihn, nachdem ich das Geld ausgegeben hatte. Ich … dachte, er hätte keine Lust mehr auf unseren Ausflug gehabt.«

Kate starrte die Fahrkarten an, während sie ihre Worte sehr sorgfältig wählte. »Sie wollten ihm seine Fahrkarten auf dem Bahnhof geben?«

»Nein. Ich habe sie ihm geschickt, damit er schon mal Sitze im Zug belegen konnte. Für den Fall, dass ich aufgehalten würde.«

Sie nickte. »Danke, Mr. Troy, und entschuldigen Sie nochmals die Störung.« Sie legte den Hörer auf. »Nathan hatte seine Fahrkarte schon vor dem elften November. Hat irgendjemand eine Idee, warum er sich nicht wie vereinbart mit seinem Vater getroffen hat?«

Bernie rieb sich das Kinn. »Vielleicht hatte er einfach keine Lust mehr. Oder der Mörder hatte ihn schon in seiner Gewalt, sodass Buchanan ihn nicht …«

Kate, die einen Adrenalinschub spürte, nickte zustimmend. »Meiner Ansicht nach war Nathan am elften November bereits tot oder in Lebensgefahr, sodass Buchanan ihn unmöglich am dreizehnten gesehen haben kann.«

»Vielleicht«, sagte Joe vorsichtig.

Bernie brach das nun folgende Schweigen. »Wir lassen ihn herkommen.« Er nahm den Telefonhörer ab, wählte eine Nummer von der Glaswand und wartete. »Mr. Buchanan?«

Kate erkannte die selbstbewusste Stimme wieder, die aus dem Lautsprecher drang. »Hier ist Alastair Buchanan. Wer sind Sie?«

»Detective Sergeant Bernard Watts, West Midlands Police, Rose Road, Birmingham.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.